Die Bilanz Österreichs in der Corona-Epidemie ist wie jene praktisch aller europäischer Länder fatal. Nachdem man die erste Welle mit einem (sehr späten) Lockdown unter Kontrolle gebracht hatte, hob man diesen bereits wieder auf, bevor Corona überhaupt besiegt war. Damit war die zweite Welle eigentlich schon absehbar.

Prinzipiell gab es zwei Möglichkeiten: Die eine sieht man in China. Die Volksrepublik betrieb eine Zero-Covid-Politik und war damit erfolgreich. Konkret bedeutet das, dass man früh reagiert hat, einen Lockdown verhängte, und damit einen wirtschaftlichen Schaden auf sich nahm. Diesen Lockdown hielt man durch, bis es keine neuen Covid-Fälle mehr gab. Seitdem gibt es immer wieder regionale Ausbrüche, die aber stets sehr schnell unter Kontrolle gebracht werden. Die chinesische Strategie schonte Menschenleben, und auch die Wirtschaft konnte nach einem kurzen Einbruch wieder zum Laufen gebracht werden, was aber vermutlich auch mit dem sozialistischen System zusammenhängt.

Die andere Möglichkeit war jene der Durchseuchung, wobei es hier die Gefahr gab, dass die Intensivbetten ausgehen. Dieser Strategie folgten Schweden und Weißrussland. Damit nahm man mehr Tote in Anspruch, schonte aber die Wirtschaft und dadurch möglicherweise andere Menschenleben. Die weißrussische Regierung begründete das Ausbleiben eines Lockdowns damit, dass sich das Land den wirtschaftlichen Schaden einfach nicht leisten könne. Schweden hat mit dieser Strategie deutlich mehr Tote als seine Nachbarländer, allerdings wurde Wirtschaft wurde weniger hart getroffen als beispielsweise die österreichische. Die Hoffnung, dass durch Herdenimmunität eine zweite Welle verhindert werden könne erfüllte sich nicht. Auch jetzt gibt es in Schweden mehr Corona-Tote als in anderen nordischen Ländern.

Nun gibt es noch einen fatalen Mittelweg, und für diesen hat sich Österreich, wie auch die meisten anderen Länder Europas anscheinend entschieden: Man nimmt eine langsame Durchseuchung mit vielen Todesopfern in Anspruch, und versucht gerade, dass die Spitäler nicht allzu sehr überlastet werden. Gleichzeitig macht man abwechselnd einen Lockdown und lässt dann wieder die Menschen frei durch halb Europa reisen. Somit hat man die Nachteile von beiden Strategien: Die Toten und die wirtschaftlichen Schäden. Dadurch, dass man mit dem Lockdown erneut gewartet hat, bis das ganze Land heruntergefahren werden muss, anstatt nur einzelne Gemeinden, wie es in China der Fall ist, hat man sogar einen höheren wirtschaftlichen Schaden, als man ihn mit einer Zero-Covid-Strategie hätte. Dazu gibt es auch die Begleitschäden der Epidemie, z.B., dass Menschen andere Krankheiten nicht behandeln lassen konnten, die psychischen Folgen sowie der Verlust der Bildungsmöglichkeiten für Kinder.

Hier sollte man hinterfragen, warum man eine solche Strategie fährt. Dazu, dass es einige wirtschaftliche Nutznießer gibt, wurde schon ein Artikel der Initiative MAGIS auf unserer Seite veröffentlicht (http://www.progressive-patrioten.at/die-corona-panik-die-globalistischen-ziele-und-der-widerstand-dagegen/) . Interessant ist zudem, dass Corona immer dann besonders gefährlich ist, wenn es ins Bild der Eliten passt. Der weißrussische Präsident Lukaschenko wurde als diabolischer Irrer dargestellt, als er den 75. Jahrestag des Sieges über Nazideutschland feiern ließ, die Proteste gegen ihn sind hingegen absolut ungefährlich. Ebenso sind bei uns Anti-Corona-Demos eine absolute Schandtat, während das Virus die BLM-Proteste großzügiger Weise meidet, schließlich ist es ja ein wokes Virus.

Es ist noch zu früh, um eine Bilanz über die Corona-Politik der Bundesregierung wie auch anderer Regierungen zu ziehen, jedoch sehen wir einige Trends schon jetzt: Der Westen wird einerseits wirtschaftlich geschwächt und hat gleichzeitig zahlreiche Tote zu vermelden, nicht nur wegen Covid direkt, sondern auch auf Grund verschobener medizinischer Behandlungen. Österreich wird Jahre an den wirtschaftlichen Folgen zu leiden haben, besonders an der explodierenden Verschuldung. Es stellt sich weiters die Frage, ob gewisse Einschränkungen der Grundrechte auch nach der Epidemie aufrecht bleiben.

Zudem wird interessant, wie das Ende der Epidemie aussehen wird. Im Moment scheint es so auszusehen, als ob die westlichen Regierungen darauf bestehen, dass ein westlicher Konzern an einem Impfstoff verdient, auch, wenn ein russisches Institut schneller eine Impfung entwickeln sollte, wonach es ja derzeit ausschaut. Der russische Impfstoff wird aber schon grundsätzlich schlechtgemacht. Es wäre schließlich auch zu schade, wenn man auf eine Zero-Covid-Strategie verzichtet, um einen Impfstoff verkaufen zu können (wobei das wohl kaum die Hauptmotivation war), und am Ende profitiert der böse Russe davon.