Es gibt wieder eine Linke, die diesen Namen verdient

Zur Gründung der Progressiven Patriotischen Partei

Am 27.11.2019 wurde die Progressive Patriotische Partei (kurz PPP) ins Leben gerufen. Wie wir auch in unserem Programm festhalten, wurde die Gründung der PPP „unvermeidbar, da sich Österreich seit einigen Jahrzehnten in eine immer fatalere Richtung entwickelt. Die politische Macht wurde fast vollständig an Brüssel abgetreten und die öffentliche Meinung wird weitgehend von einigen Medienmonopolen geprägt. Die Wirtschaft dient nur mehr den Reichsten der Reichen, während der Lebensstandard der einfachen Bevölkerung bestenfalls stagniert. Durch gezielte Verdummung und vorgeschriebenen Wertenihilismus wird unsere Gesellschaft in Verrohung und Dekadenz getrieben. Daneben wird auch noch am neoliberalen Wirtschaftssystem festgehalten, welches unser Land, wie den gesamten Planeten in eine ökonomische und ökologische Katastrophe treibt.“

Doch, wird sich nun wahrscheinlich so mancher fragen, warum braucht es dafür eine neue Kraft? Ist das nicht eine Spaltung der Linken? Braucht es wirklich noch eine linke Kraft, wo es schon so viele linke Gruppen in Österreich gibt, und schwächt die Gründung einer weiteren Kraft die Linke nicht in ihrer Gesamtheit?

Zurück zu den Wurzeln.

Wir sind der Meinung, dass man hierzulande die Linke nicht schwächen kann, weil sie bisher de facto inexistent ist. Es gibt erst durch die Gründung der PPP wieder eine Linke, die diesen Namen verdient. Das, was sich im Moment links nennt, ist eine verbürgerlichte Bewegung, die sich von jeder wissenschaftlichen Basis entfernt hat, und eine Politik verfolgt, die nichts mehr mit dem zu tun hat, was man einst unter progressiver Politik verstand.

Anstatt die Interessen des breiten Volkes zu vertreten, ruft die sogenannte Linke, wenn sie überhaupt noch Interesse für die Arbeiterklasse vorgaukeln will, höchstens noch nach Brot und Spielen, vorzugsweise im Zuge von absurden ökonomischen Forderungen, die für keinen normalen Menschen auch nur ein Fünkchen Glaubwürdigkeit besitzen. Dazu kommt statt einer Verteidigung der Interessen des breiten Volkes eine extreme Konzentration auf die Verteidigung oft nur angeblich benachteiligter Minderheiten, selbst wenn diese Minderheiten Vertreter einer reaktionären Ideologie sind.

Statt, wie es sich für eine linke Bewegung gehört, die Wissenschaftlichkeit hochzuhalten, werden seitens sich links nennender Kräfte absurde, teils esoterisch anmutende Theorien vertreten, und rational denkende Menschen mit Hilfe der Political Correctness mundtot gemacht. Somit treten heute in der Öffentlichkeit als links wahrgenommene Menschen im Stil der Kreationisten gegen die Evolutionsbiologie auf, und beurteilen gleichzeitig Individuen, ähnlich, wie man es in der Vergangenheit von äußerst rechter Seite gewohnt war, auf Grund von Geburtsmerkmalen, wobei man in den antielitär getarnten Argumenten oftmals Antisemiten gleicht.

In diesen Punkten unterscheidet sich die PPP von allem, was sich derzeit in Österreich links nennt, und ist gleichzeitig ein typischer Vertreter der Linken, wie sie außerhalb des Westens die Normalität darstellt, uns wie sie es auch lange Zeit in unseren Breiten war: Die PPP trägt die Werte der Aufklärung und des Wissenschaftlichen Sozialismus voran, kämpft also für Säkularismus und Rationalismus, gegen die Ausbreitung rückständiger religiöser Weltbilder und antiwissenschaftliche, progressiv anmutende, aber tatsächlich reaktionäre Strömungen innerhalb der Sozialwissenschaft. Wir treten für Chancengleichheit unabhängig von Geburtsmerkmalen ein, gegen Quoten und „positive Diskriminierungen“, was auch immer das sein soll.

Eine echte Linke.

Abgesehen von dem, was man einen gesunden Menschenverstand nennen könnte, unterscheidet sich die unsere Partei von den bisherigen, sich links nennenden Gruppierungen, dadurch, dass wir stets das Interesse der breiten Volksmassen gegen jene des Großkapitals vertreten. Dies machen wir nicht durch Schimpfen auf die bösen Reichen, sondern durch ein Eintreten für eine Demokratisierung unserer Gesellschaft, durch welche die Macht wirklich in die Hände des Volks gelegt wird. Im Unterschied, zu manch anderen „Linken“, treten wir weiters dafür ein, dass sich Österreich nicht mehr zu einem Komplizen imperialistischer Politik machen lässt. In diesem Zuge treten wir gegen eine Politik der Sanktionen und der Unterstützung diverser Umstürze, für eine Rückkehr zu Neutralität und aktiver Friedenspolitik ein.

Zudem ist für die PPP, wie es ihr Name bereits nahelegt, Patriotismus ein zentraler Wert. Auch dies ist global eine Selbstverständlichkeit der Linken, im deutschsprachigen Raum ist mit der Verbürgerlichung der Linken auch der Patriotismus aus dieser verschwunden, und wird mittlerweile absurderweise mit rechter Politik in Verbindung gebracht. Nichtsdestotrotz wollen wir unser Land schützen und zum Positiven weiterentwickeln, wozu auch gehört, die Spaltung der arbeitenden Menschen zu überwinden, dafür zu sorgen, dass sich jene Menschen, die hier leben auch als Teil einer Nation begreifen, zu welcher sie gerne gehören, und für deren Wohlergehen sie sich verantwortlich fühlen.

Gleichzeitig halten wir unsere positiven nationalen Traditionen hoch, wie die der kulturell und wissenschaftlich bedeutenden Vergangenheit unseres Landes, aber auch jene der Arbeiterbewegung, welche das in der Zwischenkriegszeit das Rote Wien hervorbrachte, und im Februar 1934 den weltweit ersten Aufstand gegen ein faschistischen Regime wagte, um nach der Niederlage ihren Kampf in Spanien fortzusetzen. Wir ehren die Tradition jener österreichischen Patrioten, die in der dunkelsten Zeit unseres Landes den Namen „Österreich“ hochhielten, und z.B. in der Österreichischen Freiheitsfront, der Österreichischen Unabhängigkeitsbewegung oder O5, aber auch in der KPÖ oder der Revolutionären Sozialisten für die Befreiung unserer Heimat kämpften.

Eine gesunde Zukunft.

Unser Ziel ist es ein neues Kapitel in dieser Geschichte unseres Landes aufzuschlagen. Natürlich stehen wir noch ganz am Anfang, aber der erste Schritt ist mit der Gründung der PPP getan, und die fortschrittlichen Menschen in Österreich haben nun wieder eine politische Heimat. Uns ist klar, dass unser Weg ein weiter und beschwerlicher wird, und, dass unsere Partei organisatorisch, inhaltlich usw. noch lange nicht perfekt ist, doch unser Weg hat gerade erst begonnen. Wir freuen uns dabei über jede Person, die sich dazu entschließt, diesen Weg mit uns zu gehen, mit ihren Fähigkeiten zu unserer Arbeit beizutragen, und, um zum Abschluss noch einmal aus unserem Programm zu zitieren, „aus Österreich ein freies, souveränes, neutrales und ökonomisch fortgeschrittenes Land mit einer gerechten und demokratischen Gesellschaft, einer lebendigen Kultur und einer gesunden und gebildeten Bevölkerung zu machen, das seiner Verantwortung als Teil unserer Welt gerecht wird.“