Heute, vor 10 Jahren, am 20. Oktober wurde der große sozialistische Revolutionär und Staatsmann Muammar al-Gaddafi von islamistischen Terroristen ermordet. Hilfe bekamen diese Terroristen dabei von der NATO, und einher mit Gaddafis Ermordung ging die Zerstörung Libyens, des einst wohlhabendsten Landes Afrikas, das dank Gaddafis und seines Models der Dschamahirija Erfolge auf unzähligen Gebieten feierte, vom Bildungssystem über die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau bis hin zum Great-Man-Made-River-Project und diversen afrikanischen Kooperationsprojekten. Diese Erfolge sind seit 2011 Geschichte, und Libyen ist mithilfe des Westens zu einem Failed State geworden, in dem Terror und Gewalt herrschen, und in dem man für einige hundert Dollar einen Sklaven kaufen kann.

Dass der Westen Länder mit progressiven Regierungen ins Mittelalter zurückbombt, ist nichts neues. Neu hingegen war, dass es anders als beim Irakkrieg acht Jahre zuvor kaum jemanden interessierte. Es gab keinerlei Massendemonstrationen, und selbst sich als marxistische begreifende Linke Organisationen zeigten keinerlei Solidarität mit dem libyschen Volk und seiner sozialistischen Dschamahirija. Kurz nach Libyen musste auch Syrien eine ähnliche Erfahrung machen: Auch das syrische Volk musste zur Kenntnis nehmen, dass es von der westlichen Linke keine Solidarität mit arabischen Sozialisten gibt. Diese Erfahrungen der mangelnden internationalen Solidarität sind mit ein Grund dafür, dass es nun unsere Partei gibt.

Nun, was ist von Gaddafis Erbe geblieben? Geblieben sind zum einen seine Schriften, wobei das Grüne Buch natürlich besonders bekannt ist. Gaddafi behandelte hier die Grundzüge seines politischen Systems und nimmt auch zu diversen gesellschaftlichen Themen Stellung, z.B. zur Gleichberechtigung der Frauen oder zu Sport. Neben dem Grünen Buch ist auch seine Essay-Sammlung „Das Dorf, das Dorf, die Erde, die Erde und der Selbstmord des Astronauten“ erwähnenswert, in welcher er wortwörtlich über Gott und die Welt schreibt, viele moderne Erscheinungen hinterfragt, und sich sarkastisch über Islamisten auslässt.

Weiters ist zu hoffen, dass Gaddafi künftige Generationen von Revolutionären, gerade in muslimisch-dominierten Ländern, aber nicht nur, dazu inspiriert ihre Gesellschaften zu modernisieren, wie wir es am Beispiel Libyens gesehen haben. Auch wir als Marxisten können auf jeden Fall einiges von Gaddafi lernen, auch wenn wir gewissen Aspekten, wie der religiösen Prägung der Revolution, dem Fehlen einer Partei oder seiner Freundschaft mit Gestalten wie dem später an seiner Ermordung beteiligten Nicolas Sarkozy äußerst kritisch gegenüberstehen.

Was für uns aber im Vordergrund steht ist die Solidarität mit den sozialistischen Kräften weltweit, und im Falle Libyens insbesondere mit dem Grünen Widerstand, der für die Wiedererrichtung des Sozialismus kämpft. Es ist unsere Pflicht als Sozialisten, eine Kraft aufzubauen, die anders als die etablierten linken Kräfte internationale Solidarität wirklich lebt, damit imperialistische Kriege und das Fördern islamistischer Mörderbanden künftig zumindest auf Widerstand stoßen.