Am 16.2.1945 wurde der österreichische Freiheitskämpfer und Kommunist Karl Ammer durch das NS-Regime in Mauthausen ermordet. Er war ein wichtiger Funktionär der KPÖ und der Roten Hilfe.

Genosse Ammer wurde 15 September 1898 in der oberösterreichischen Marktgemeinde Pettenbach geboren, und verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Linz-Urfahr. 1912 zog er nach Wels, wo er den Beruf des Schlossers lernte und als Maschinist tätig war. Ab 1916 kämpfte er als Gefreiter im Ersten Weltkrieg und kehrte 1918 nach Wels zurück. Nachdem 1919 die Welser Organisation der KPÖ gegründet wurde, trat er dieser sogleich bei. 1929 setzte sich die Welser KPÖ-Leitung neben Genosse Ammer aus Hans Klausmair, Max Machlinger, Franz Schöringhumer und Sepp Zwirchmayr zusammen.

Am 26. Mai 1933 wurde die KPÖ verboten, Ammer blieb dennoch weiter aktiv. Im Februar 1934 wurde er Welser Gebietsleiter der Roten Hilfe, einer internationalen Organisation, welche sich für gefangene Kommunisten einsetzte und zudem humanitäre Hilfe organisierte, und an deren Aufbau in Wels er bereits beteiligt war. Ammer wurde bereits von der Polizei überwacht, welche im Jahr 1935 zudem seine Wohnung durchsuchte, wobei ein Dolch gefunden wurde, weshalb Ammer 10 Schilling Strafe zahlen musste. Da er sich in Österreich nicht mehr sicher fühlte zog er 1937 nach Jersey, kehrte nach einem Jahr nach Wels zurück, da er hier von der Partei gebraucht wurde.

1938 wurde er Bezirksobmann der KPÖ-Wels. Im selben Jahr trat er gegen den Anschluss Österreichs ans Dritte Reich auf. Nachdem Ammer und seine Genossen ab 1940 ihre illegale Arbeit intensivierten, wurden ab 1941 immer mehr kommunistische Aktivisten von der Gestapo verhaftet. Deshalb wurden in Wels und anderen Städten sogenannte Fünfergruppen eingeführt, was bedeutete, dass immer nur fünf Personen voneinander wussten. Dennoch gelang es der Gestapo Spitzel in die Rohe Hilfe einzuschleusen, und einen Großteil ihrer Mitglieder bei einer Razzia am 7. September 1944 zu verhaften. Die genauen Umstände der Verhaftung des Genossen Ammer sind nicht bekannt, gesichert ist jedoch, dass er am 16. Februar 1945 in Mauthausen ermordet wurde.

Karl Ammers Name scheint auf der Gedenktafel für die Welser Widerstandskämpfer im Pollheimerpark auf. Außerdem wurde 2008 an seiner letzten Wohnstätte von seiner Verhaftung in der Goethestraße 21 im zu Ehren ein Stolperstein verlegt (siehe Bild).

In der Rubrik „Große Österreicher“ wollen wir Menschen vorstellen, die aus Österreich stammten, bzw. in Österreich wirkten, und auf die eine oder andere Art und Weise Großes vollbracht haben. Hiermit wollen wir dazu beitragen vorbildhafte Persönlichkeiten, welche unser Land hervorgebracht hat, in der Gesellschaft bekannter zu machen, und damit eine positive Identifikation der Bevölkerung, und insbesondere der Jugend mit ihrem Heimatland zu entwickeln und zu stärken. Zudem wollen wir damit die fortschrittliche Seite Österreichs hervorheben, um zu zeigen, dass unsere Geschichte deutlich mehr zu bieten hat als Kaiserkitsch und NS-Kollaborateure.