„Antikommunismus ist das erste Anzeichen für Faschismus“ – Schores Alfjorow (1930-2019, russischer Physiker, gewann 2000 den Nobelpreis)

Antikommunismus ist, wie Alfjorow richtig anmerkte, das erste Anzeichen für Faschismus. Insofern ist die momentane antikommunistische Kampagne in Europa ein Alarmsignal. Seit 2014 schon unterstützt der Westen, und als Teil des westlichen Machtblocks auch der österreichische Staat, faschistische Kräfte in der Ukraine, die sich ideologisch in erster Linie auf Antikommunismus und Russophobie stützen. Ukrainische Kommunisten werden im Zuge dessen verfolgt, die KPU wurde verboten, und nicht wenige ukrainische Genossen mussten für ihre gerechte Überzeugung mit dem Leben zahlen, wobei insbesondere das Massaker von Odessa am 2. Mai 2014 zu nennen ist, als duzende Kommunisten durch eine staatlich unterstützte faschistische Meute bei lebendigem Leib verbrannten.

Dass Antikommunismus das erste Anzeichen für Faschismus ist, war immer schon so. Ob im Austrofaschismus oder im NS-Faschisten begann die Verfolgung Andersdenkender stets mit der Verfolgung der Kommunisten. Und während in China die faschistische Marionettenregierung der Japaner im Zweiten Weltkrieg sogar so weit ging, das Wort „Antikommunismus“ auf ihre Flagge zu schreiben, fanden zwei Jahrzehnte später im Zuge der Machtergreifung des faschistischen Suharto-Regimes in Indonesien bis zu einer Million Kommunisten den Tod.

Insofern ist es umso perverser, wenn heute die EU, die von der Ukraine über Libyen bis nach Syrien mit Faschisten im Bett liegt, den Kommunismus mit dem Nationalsozialismus, also der schlimmsten Form des Faschismus gleichsetzt, und dabei immer dreister vorgeht. So verabschiedete das EU-Parlament im Jahre 2019 eine Resolution, welche die Sowjetunion für den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs mitverantwortlich macht. Schon 2008 wurde der 23. August zum Gedenktag für die Opfer „totalitärer Regime“. Dieses Datum wurde als jenes des Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts gewählt, eine dreiste Geschichtsfälschung, welche unterstellen soll, dass die Sowjetunion jemals mit dem Dritten Reich verbündet gewesen wäre.

Tatsächlich war die Sowjetunion seit jeher mehr als jedes andere Land um die Eindämmung des Nationalsozialismus bemüht. Während England und Frankreich Österreich den Nazis am Silbertablett servierten, verurteilte die Sowjetunion als eines von nur fünf Ländern weltweit die Annexion unseres Landes. Als die Nazis sich die Tschechoslowakei, ein demokratisches Land und Verbündeten der Sowjetunion, unter den Nagel rissen, nicken die Westmächte auch diesen Schritt Hitlers ab, und die Polen, welche sich heute besonders im Antikommunismus hervortun, und welche sich stets als Opfer der Geschichte darstellen, verweigerten den sowjetischen Truppen, welche der Tschechoslowakei zur Hilfe kommen wollten, den Durchmarsch durch ihr Staatsgebiet, während sie selbst sich mit Deutschland und Ungarn die Tschechoslowakei aufteilten.

Es ist wohl kein Zufall, dass es kürzlich auch gerade wieder das reaktionär-klerikale PiS-Regime Polens war, das einen Streit mit der Russischen Regierung anfing, um die Geschichte der Zweiten Weltkriegs zu verfälschen. Und es ist ebenso kein Zufall, dass diese immer wieder an den Faschismus anstreifende Regierung dabei Rückendeckung der gesamten EU bekam. Der Antikommunismus war in bürgerlichen Gesellschaften immer im Mainstream, aber nun, wo die Herrschaft des Bürgertums wieder autoritärer wird, tritt auch der Antikommunismus so weit hervor, dass man bereit ist dafür die Geschichte des Zweiten Weltkriegs umzuschreiben und auf die zahlreichen Toten zu spucken, die ihr Leben im Kampf gegen den Faschismus gegeben haben.

Ein weiterer Punkt, in dem der Antikommunismus immer mehr zutage tritt, ist die Propaganda gegen die Volksrepublik China. Wo Kommunisten erfolgreich regieren kann das Bürgertum nicht einfach zusehen, und so legen sich unsere auf moralische Überlegenheit pochenden Liberalen einmal mehr mit Faschisten ins Bett. So lassen sie nicht nur den Dalai Lama hochleben, der immer wieder durch seine Freundschaft mit alten und neuen Nazis wie dem SS-Oberscharführer Heinrich Harrer oder dem Begründer des Esoterischen Hitlerismus Miguel Serrano auffiel, sondern unterstützen auch noch die islamistischen Klerikalfaschisten unter den Uiguren, welche sie gerne als arme Opfer darstellen, ganz nach dem Motto, wie es sich die bösen Kommunisten nur erlauben können die faschistischen Freunde des Westens umerziehen zu wollen.

Für uns als PPP ist es zentral, dass es äußerst wichtig ist Antikommunismus und Faschismus aufs Entschiedenste zu bekämpfen. In diesem Kontext gilt es auch hervorzuheben, dass wir als Österreicher unsere Freiheit der Sowjetunion verdanken. Geschichtsfälschung darf kein Raum gegeben werden. Je schärfer jedoch die Angriffe gegen den Sozialismus und Kommunismus ausfallen, desto mehr ist es ein Zeichen dafür, dass die Bourgeoisie aggressiver und faschistoider wird, und umso mehr müssen wir die Wahrheit hochhalten.

In der Rubrik „Zitat des Monats“ wollen wir Zitate wichtiger Persönlichkeiten zum Anlass nehmen, um dazu passend unsere Positionen zu einem gewissen Thema zu erörtern.