Heute, vor 75 Jahren, am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht was den Sieg über den Faschismus bedeutete. Dieses zentrale Ereignis in der Geschichte der Menschheit gilt es zu würdigen. Von offizieller Seite passiert das teilweise, jedoch kommt es in diesem Zusammenhang auch immer wieder zu Fälschungen oder Umdeutung der Geschichte durch diverse bürgerliche Kräfte.

Natürlich steht in dieser Situation der westliche Kapitalismus vor einem Dilemma: Das Nazi-Regime führte der ganzen Welt die Barbarei des Faschismus vor Augen, und wurde anschließend hauptsächlich durch die sozialistische Sowjetunion besiegt, wenn auch andere Länder auch ihren Teil dazu beigetragen haben. Die Sowjetunion zählte aber nicht nur mit weit über 20 Millionen Toten bei weitem die meisten Opfer, sondern war auch der Befreier des KZs Auschwitz sowie Berlins und nicht zuletzt auch großer Teile Österreichs. In einer Zeit, in der westliche Regierungen nicht nur Antikommunismus pflegen, sondern auch eine ausgesprochene Russophobie, würde man diese Tatsache gerne vergessen machen.

Somit erleben wir in den letzten Jahren schandhafte Versuche, Sozialismus und Faschismus gleichzusetzen. Die Bündnisbemühungen der UdSSR gegen Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg werden weitgehend verschwiegen, teilweise wird sie in einem geschichtsrevisionistischen Akt sogar als Verbündeter der Nazis dargestellt. Gleichzeitig werden die Nazis von diversen bürgerlichen Kräften oft als Bewegung dargestellt, die vom Volk ausging. Die großen Zahlungen an die Nazis durch deutsche wie durch internationale Konzerne werden hingegen unter den Tisch gekehrt.

Daneben werden in bürgerlichen Kreisen dem NS-Faschismus nahestehende Elemente hofiert. So feiern Esoteriker Hochkonjunktur, das mit den Nazis befreundete tibetische Terrorregime gilt als bewundernswert, seine NS-Kontaktleute wie der SS-Oberscharführer Heinrich Harrer ebenso, Islamisten (auch diese waren immer Freunde der Nazis) zu kritisieren gilt schon teilweise als politisch unkorrekt, und selbst offene Neonazis, wie jene in der Ukraine werden von westlich-bürgerlichen Kräften unterstützt, darunter nicht selten auch von jenen, die sich selbst als „links“ bezeichnen.

Die Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg, dieser dunkelsten Episode zumindest der jüngeren Geschichte, kann nur sein, dass wir uns unsere Geschichte nicht nehmen lassen, und den Faschisten keine Zukunft mehr geben. Der deutsche Krieg gegen die Sowjetunion war ein Krieg der reaktionärsten Kräfte des Großkapitals gegen die wichtigste Kraft der Arbeiterklasse und außerdem ein Kampf zur kolonialen Erschließung der Mitgliedsstaaten der Sowjetunion durch den deutschen Imperialismus. Auch heute findet man Faschismus dort, wo die Großkapitalisten einen Kampf gegen die Kräfte der breiten Volks führen, sei es in der Ukraine, oder seien es islamistische Faschisten, die im Bund mit dem westlichen Kapital den Nahen Osten in Schutt und Asche verwandeln.

Auch der österreichische Staat ist als Teil der EU sowohl an der Geschichtsfälschung im Bezug auf den Zweiten Weltkrieg, welche von EU-Institutionen betrieben wird, als auch für die Unterstützung faschistischer Truppen in Ländern wie der Ukraine oder Syrien mitverantwortlich. Zudem trägt die hiesige Regierung die Sanktionen gegen Russland und Syrien mit, die beide damit begründet werden, dass diese Länder gegen Faschisten vorgehen. Die PPP fordert deshalb ein Ende dieser Sanktionspolitik und den Beginn einer Politik, die von Neutralität und nationaler Souveränität gekennzeichnet ist. Weiters muss die Macht des Großkapitals über die Politik zu bestimmen, also die Grundlage für Faschismus in der Vergangenheit wie in der Gegenwart, endgültig gebrochen werden.