Das Kopftuchverbot für Mädchen bis zu einem Alter von 14 Jahren ist eine Maßnahme, gegen welche kein vernünftiger Mensch etwas haben kann. Dabei kann es aber nicht bleiben. Was nötig ist, ist eine komplette Säkularisierung des öffentlichen Lebens, aber insbesondere des Bildungssystems, doch diese kann es mit einer Regierung aus rechtskonservativen Katholiken und islamophilen Grünliberalen nicht geben. So kam zwar von Integrationsministerin Raab die Meldung, dass ein Kopftuchverbot für Lehrerinnen ein möglicher nächster Schritt sei, für Vizekanzler Kogler ist so etwas aber „nicht vorstellbar“. Das Abhängen des Kreuzes im Klassenzimmer ist hingegen etwas, wogegen sich die ÖVP stellt, nachdem Justizministerin Zadić in dieser Richtung ihre persönliche Meinung ausdrückte, und die FPÖ bei dieser Vorstellung öffentlich hyperventilierte.

Andere Länder sind hier schon weiter. So ist es z.B. in Kasachstan seit 2017 verboten in einer Schule Kleidung zu tragen, welche eine Religion propagiert, in Aserbaidschan ist das Kopftuch in Schulen schon länger verboten. In Tadschikistan ist bereits der Verkauf islamischer Kopftücher verboten, in Usbekistan ist auch das Tragen eines solchen illegal. Auch in der chinesischen Autonomen Region Xinjiang ist der Schleier mittlerweile verboten. Wir sehen hier also, dass es auch in mehrheitlich muslimischen Ländern offensichtlich normal für säkulare Regierungen ist, gegen das Kopftuch vorzugehen, wie es für einen Herrn Kogler „nicht vorstellbar“ ist.

Ein Gegentrend ist hingegen in der Türkei unter Erdoğan zu bemerken, wo das lange geltende Kopftuchverbot an Schulen aufgehoben wurde. Auch in Afghanistan war es, bevor der Westen sich entschlossen hat, den islamistischen Terror gegen die dortige sozialistische Regierung aufzubauen, zumindest in Städten normal kein Kopftuch zu tragen, ebenso im Iran vor der Islamischen Revolution (wie auch am Titelbild, das iranische Studentinnen im Jahre 1979 zeigt zu sehen ist). Und aus Ägypten ist vielleicht so manchem das Video aus dem Jahre 1966 bekannt, in welchem sich der sozialistische Präsident Gamal Abdel Nasser über die Forderungen der islamistischen Muslimbruderschaft nach einer Kopftuchpflicht lustig macht.

Mit welchen gesellschaftspolitisch reaktionären Strömungen sich hier also gewisse pseudolinke Verteidiger des Kopftuchs in Bett legen, ist hieraus klar abzulesen. Auch der Vorwurf, den diese Leute Religionskritikern gerne an den Kopf werfen, nämlich jenen der „Islamophobie“, entstammt einer islamistischen Tradition, und zwar wurde er im Zuge der Islamischen Revolution im Iran kreiert, um damit jene Frauen zu bezeichnen, die sich weigerten sich zu verschleiern.

Für uns als Progressive Patriotische Partei hat religiöse Symbolik in öffentlichen Gebäuden, und insbesondere in Bildungseinrichtungen, welche Stätten der Wissenschaftlichkeit und des Fortschritts sein sollten, nichts verloren. In diesem Sinne sollten wir einerseits das Kruzifix aus Schulklassen und Gerichtssälen verbannen und andererseits den Religionsunterricht in der Schule abschaffen. Wer auf die religiöse Indoktrinierung seines Nachwuchses wert legt, kann dies am Wochenende in seinem jeweiligen Gotteshaus machen, allerdings nicht in öffentlichen Einrichtungen und auch nicht mit Steuergeldern. Im Falle des Umgangs mit dem Islam empfiehlt es sich, aus den Erfahrungen säkularer Regierungen in mehrheitlich muslimischen Gebieten zu lernen, und religiösen Fundamentalismus nicht kleinzureden, sondern ihm mit aller Kraft die Stirn zu bieten.